Digitalisierung mit Hindernissen
"Zurzeit melden die Kollegen, dass die technischen Grundlagen, wie vernünftiges Internet,
teilweise nicht vorhanden sind." erklärt Martina Klöcker, Vorsitzende VBE-Stadtverband Hamm, im Westfälischen Anzeiger am 12.10.20.
Wie funktioniert das digitale Lernen an Hammer Schulen und Zuhause?
Das Digitale Lernen gibt es in allen Facetten. Es funktioniert gut, aber auch: Es findet kaum statt. Es ist kaum möglich hier eine Aussage zu treffen, da sich jede Schule selbstständig auf den Weg machen muss, zurzeit mit sehr unterschiedlichen Ausstattungen je Schule. Hinzu kommt, dass die SchülerInnen in ihren Elternhäusern, meist nach Standtort der Schule, unterschiedlich unterstützt und begleitet werden können. Viele Schulen haben sich bereits vor Corona und mit wenig Unterstützung, jedoch mit viel Engagement auf den digitalen Weg gemacht. Die jetzige Situation im Land zeigt, dass hier viele Chancen vom Dienstherrn nicht wahrgenommen wurden und es jetzt gilt die Schulen zu unterstützen zukunftsfähig zu werden.
Lobend ist zu erwähnen, dass der Dienstherr endlich die Notwendigkeit von Dienstgeräten einsieht und umsetzt. Eine digitale Ausstattung muss für jeden SchülerIn und auch KollegIn zugänglich sein.
Wie gut sind Schulen und Schüler wirklich ausgestattet?
Nach „Handreichung zur Lernförderlichen Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht für allgemeinbildende Schulen“ des MSB ist jede einzelne Schule dazu aufgefordert, eine Ist-Standabfrage durchzuführen. Die Hammer Grundschulen müssen ihr Konzept zum Distanz- und Präsenz Lernen zum Beispiel bis zum 01.02.201 der Schulaufsicht liefern. Hier wird jede Schule individuell eine Antwort finden, indem sie Präsenzlernen und Distanzlernen so miteinander verbindet, dass es eine gewinnbringende Symbiose ergibt. Für KollegInnen müssen beide Unterrichtsformen geleichwertig und selbstverständlich werden. Individuell können so Schulausstatung, Standort, mediale Kompetenzen etc. berücksichtigt werden.
Diese Aufgabe muss für die nächste Zeit prioritär in der Schulentwicklung stehen. Andere Schulentwicklungsaufgaben müssen hinten anstehen, so ist auch der seit drei Jahren angekündigte und nun gerade in der Corona Pandemie fertiggestellte Masterplan für die Grundschulen einzuordnen. Neue Konzepte für das Verschriftlichen von schuleigenen Arbeitsplänen aufgrund veränderter Lehrpläne sind zur Zeit nicht zielführend.
Der VBE fordert dringend die schnelle Umsetzung der erhöhten Anrechnungsstunden aus dem Masterplan Grundschule, um den First-Level-Support zu entlasten. Weiterhin die Verwaltungsassistenten schnell einzusetzen, und trotzdem die Sekretariatsstunden durch den Schulträger zu erhöhen. Weiterhin müssen Fortbildungsangebote auf unterschiedlichen Niveaus angeboten werden, so dass alle KollegInnen mitgenommen werden.
Insbesondere kleine Systeme haben eine enorme Arbeitsverdichtung, hier muss eine personelle Entlastung angestrebt werden. Leider sind einige Schulformen attraktiver für junge LehrerInnen als anderen. Der VBE fordert mit Nachdruck die gleichwertige Bezahlung für gleiche Arbeit. So würde sich die schlechte personelle Ausstattung in Grund- und Hauptschulen entspannen. Die angedachten Vorgriffsstellen sind hier keine nachhaltige Lösung.
Nur mit der Bündelung von ausreichend Ressourcen kann und muss eine Fokussierung auf diese zukunftsorientierte Mammutaufgabe effektiv und zeitnah, aber auch nachhaltig erfolgen
Der VBE NRW bietet allen KollegInnen ein Unterstützungsangebot zur Erstellung eines schuleigenen Konzepte (VBE aktuell 4320)„Unser Anspruch ist es die KollegInnen in der Schulpraxis zu begleiten und tatkräftig zu unterstützen. Denn gerade in diesen Zeiten bringen die KollegInnen an allen Schulen großartige Leistung ohne viele Fragen stellen oder Wertschätzung einzufordern, unsere Kollegen handeln!“, stellt Frau Klöcker Vorsitzende des VBE Hamm fest.
Wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?
Verbesserungspotenzial wird durch die Analyse des Ist-Standes aufgezeigt werden. Zurzeit können wir sagen, dass die Kollegen uns rückmelden, dass die technischen Grundlagen, ein vernünftiges Internet, teilweise nicht vorhanden sind. So funktioniert eine konstante W-Lan Leitung nicht in allen Räumen. Hier muss erstmal die Basis für Digitalisierung geschaffen werden, bevor wir überhaupt von Endgeräten, Distanzlernen etc. sprechen können. Die Betretung durch den Schulträger muss technisch und personell gut aufgestellt sein. Sinnvoll wäre aber auch eine solide Entlastung für die KollegIn, der als Ansprechpartner in der Schule fungiert. Schulträger und Land müssen hier zusammenarbeiten und sich nicht die Verantwortung zuschieben.
Weiterhin gibt es Lieferengpässe, die jetzt behoben werden müssen. Die Ausstattung mit Endgeräten muss sinnvoll an den Schulen ausgerichtet sein. Nicht alle Schulen haben zum Beispiel ausreichend Präsentations-Endgeräte (Bildschirme) um Schüler und LehrerInnen schnellstmöglichst medial fit zu machen.
Text: M. Klöcker, VBE HAM
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